Watzke: „Bundesliga nicht die Vollkaskoversicherung“

DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke hat im Disput um neue Finanzregeln mahnende Worte an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gerichtet. Die Partnerschaft zwischen dem DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL) sei „nachhaltig beschädigt“, sofern der Streit vor dem Schiedsgericht endet, sagte Watzke im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Beim Verband dürfe man nicht erwarten, „dass die Bundesliga die Vollkaskoversicherung für die Fehler des DFB in der Vergangenheit ist“, sagte Watzke, der durch sein Amt bei der DFL automatisch auch DFB-Vizepräsident ist.

Im Streit zwischen DFB und DFL geht es um die Verhandlungen über einen neuen Grundlagenvertrag, der bisherige läuft am 30. Juni aus. Zurzeit zahlt die DFL unter anderem als Entschädigung für die Ausbildung der Profis jährlich rund 25 Millionen Euro an den DFB. Nach SZ-Informationen soll der Verband nun aber wohl das Zwei- bis Dreifache des bisherigen Betrages fordern.

Die 36 Profiklubs der Bundesliga und 2. Bundesliga seien „bereit, signifikant mehr zu zahlen“, sagte Watzke: „Obwohl der Profifußball in den vergangenen Jahren gar keine Einnahmen-Zuwächse hatte. Im Gegenteil. Nach drei Jahren Corona sind unsere Spielräume maximal begrenzt.“ Die finanzielle Lage beim DFB wiederum beschrieb Watzke als „gefährlich“.

Aufgrund der hohen Forderungen des DFB sei man, so Watzke, „in den Ausgangspositionen dermaßen weit auseinander, dass ich sehr, sehr skeptisch bin, dass wir eine Lösung finden, ohne vor das Schiedsgericht zu gehen“. Sollte es dazu kommen, dürften die Beziehungen zwischen der DFL und dem DFB erheblich leiden.

„Partnerschaft und Schiedsgericht schließen sich aus! Dann ist dieser Weg der Partnerschaft, dann ist der Versuch, dieses Pflänzchen wieder zur Blüte zu bringen, nachhaltig beschädigt“, sagte Watzke.

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Kuntz wäre gegen Kroatien „am liebsten selbst auf dem Platz“

Im EM-Qualifikationsspiel der von ihm betreuten türkischen Fußball-Nationalmannschaft gegen den WM-Dritten Kroatien würde Stefan Kuntz 24 Jahre nach seinem Rücktritt gerne in seine alte Rolle zurückkehren. „Unser Gegner gehört zu den besten Mannschaften der Welt. Am liebsten würde ich selbst auf dem Platz stehen“, sagte Kuntz im Rahmen einer Medienrunde vor dem Spiel am Dienstag in Bursa.

Nach dem 2:1 der Türkei am vergangenen Samstag in Armenien ist Kuntz die Außenseiterrolle gegen Kroatien durchaus recht. „Wir dürfen nach Kroatiens 1:1 gegen Wales nicht denken, dass es leicht werden kann. Alle kroatischen Spieler haben eine enorm hohe individuelle Qualität, dadurch sind wir nicht der Favorit, aber wir wollen an den Spielen gegen die besten Mannschaften weiter wachsen“, sagte der 60-Jährige.

Der frühere Europameister fordert von seinen Spielern allerdings eine Steigerung. „Wir haben in Armenien am Anfang nicht die richtige Einstellung gehabt, es haben die Basics gefehlt“, sagte Kuntz und wies die Kritik türkischer Medien an seiner Taktik mit einer Dreierkette zurück: „Die Basics haben nichts mit der taktischen Einstellung zu tun. Wenn wir Zweikämpfe verlieren, nicht wach und nicht laufbereit genug sind, ist es egal, mit welcher taktischen Ausrichtung man spielt.“

Die EM-Qualifikation ist für den ehemaligen Coach der deutschen U21-Mannschaft die zweite Chance auf die Teilnahme an einem großen Turnier. In der Ausscheidung für die WM-Endrunde 2022 in Katar war Kuntz mit der türkischen Auswahl in den Play-offs am früheren Europameister Portugal gescheitert.

Außer gegen Kroatien und Armenien spielt die Türkei in der Gruppe D auch gegen Wales und Lettland. Die beiden besten Mannschaften der Gruppe lösen das Ticket zur EM 2024 in Deutschland.inter

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DFB: Geldstrafen für Wolfsburg und Frankfurt

Die Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt sind wegen des Fehlverhaltens ihrer Anhänger vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur Zahlung fünfstelliger Geldstrafen verurteilt worden. Laut DFB-Mitteilung muss Wolfsburg 27.000 Euro zahlen, bei Frankfurt sind es 26.000 Euro. Bis zu 9000 Euro respektive 8550 Euro davon können die Vereine für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden.

Wolfsburgs Fans hatten während des DFB-Pokalspiels bei Union Berlin im Januar Pyrotechnik gezündet, ebenso wie Frankfurter Zuschauer in den Ligaspielen gegen Werder Bremen und beim SC Freiburg. Außerdem waren Eintracht-Fans mit Becherwürfen beim Spiel gegen Schalke 04 negativ aufgefallen.

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Erneuerte Grundsatzvereinbarung zwischen FIFA und ECA

Die europäische Klubvereinigung ECA hat dem Fußball-Weltverband FIFA Unterstützung für die auf 32 Mannschaften aufgeblähte Klub-Weltmeisterschaft ab dem Jahr 2025 zugesichert. Dies ist einer der Hauptbestandteile der am Montag in Budapest zwischen FIFA und ECA erneuerten Grundsatzvereinbarung. Mit der bis 31. Dezember 2030 geltenden Vereinbarung solle „für langfristige Stabilität“ im Klub- und Nationalteamfußball gesorgt werden.

Die Vereine der ECA bekannten sich auf ihrer 29. Generalversammlung zur Einhaltung des internationalen Spielkalenders bis 2030, wie er Mitte März vom FIFA-Council beschlossen worden war. „Dies ist ein bedeutsamer Tag für die Zukunft des Fußballs“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino: „Die Befürwortung des neuen internationalen Spielkalenders durch die ECA gewährleistet das notwendige Gleichgewicht zwischen Klub- und Nationalteamfußball.“

Bei der aufgeblähten Klub-WM gibt es zwölf europäische Startplätze, das Turnier wird alle vier Jahre ausgespielt. Außerdem wurde eine Erhöhung der Entschädigungen für die Vereine bei den kommenden Weltmeisterschaften beschlossen. Demnach kassieren die Klubs für an die Nationalmannschaften abgestellte Spieler statt wie noch 2018 und 2022 knapp 200 Millionen Euro bei den kommenden Turnieren 2026 und 2030 rund 330 Millionen Euro. 

„Wir sind sehr glücklich über die Unterzeichnung dieser richtungsweisenden Vereinbarung“, sagte der ECA-Vorsitzende Nasser Al-Khelaifi: „Die Grundsatzvereinbarung anerkennt die zentrale Rolle der Klubs im Fußball weltweit und stellt sicher, dass sie an Entscheidungsprozessen, von deren Auswirkungen sie betroffen sind, angemessen beteiligt sind.“

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Freiburg bindet Angreifer Höler

Fußball-Bundesligist SC Freiburg hat Angreifer Lucas Höler weiter an sich gebunden. Zur Vertragsdauer machten die Breisgauer wie gewohnt keine Angaben. Der 28 Jahre alte Höler war 2018 vom Zweitligisten SV Sandhausen nach Freiburg gekommen, bislang erzielte er 27 Treffer und bereitete 19 weitere für den Europapokal-Anwärter vor.

„Lucas ist jetzt schon über fünf Jahre bei uns und hat eine tolle Entwicklung hingelegt“, sagte SC-Vorstand Jochen Saier: „Durch seine vorbildliche Haltung, seine Präsenz und seine Arbeit auf dem Platz in beide Richtungen ist Lucas eine wichtige und verlässliche Größe in unserer Mannschaft.“

„Ich habe das Gefühl, dass ich mich beim Sport-Club gemeinsam mit der Mannschaft Jahr für Jahr weiterentwickelt und etabliert habe“, sagte Höler: „Ich werde auch weiterhin alles einbringen, um diesen erfolgreichen Weg fortzuführen.“

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