Ralf Rangnick gilt nicht ohne Grund als Querdenker, wahrscheinlich war er gerade deshalb der Branche oft einen Schritt voraus. Vielleicht lässt er in ein paar Jahren die Talente-Quellen in New York und Brasilien tatsächlich sprudeln, vielleicht kann RB Leipzig dadurch wirklich zu internationalen Topklubs aufschließen. Doch im Moment bedeutet sein Abschied einen enormen Verlust für den Klub, den er wie kein Zweiter geprägt hat.
Rangnick war ohne Zweifel der Mastermind hinter dem Erfolg des Emporkömmlings. Jetzt soll er der neuen sportlichen Führung nur noch beratend zur Seite stehen. Doch wie empfänglich sind der selbstbewusste Trainer Julian Nagelsmann und erfolgreiche Sportdirektor Markus Krösche, die sich beide profilieren wollen und müssen, für Rangnicks Ratschläge?
Nein, Rangnick wird nicht aus dem Hintergrund die Strippen ziehen. Rangnick hat faktisch keine Macht mehr bei RB Leipzig. Doch er betont, dass ihm das egal sei. Er wolle entwickeln, und das könne er bei RB nicht mehr im größeren Maße. Von daher ist der Schritt nur konsequent. Ob er den Macher Rangnick aber auch glücklich macht, wird sich zeigen, wenn die ersten Angebote anderer Klubs für ihn eintrudeln.
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