25 Jahre Torfall von Madrid: Jauch und Reif in Höchstform

Kurz vor Anpfiff knisterte es im Bernabeu-Stadion. Real Madrid gegen Titelverteidiger Borussia Dortmund, Champions League, Halbfinale – doch plötzlich ging ein Aufschrei durch das Rund. Ein Tor fiel einfach um, und was an jenem 1. April 1998 vor 25 Jahren ein Leckerbissen des Fußballs werden sollte, wurde stattdessen zu einer Sternstunde der deutschen TV-Unterhaltung.

Denn wie das Spiel ausging und wer die Tore erzielte, wissen heute aus dem Kopf wohl nur noch ein paar BVB-Fans. In Erinnerung geblieben sind dagegen die RTL-Kommentatoren Günther Jauch und Marcel Reif. Weil das große Real auf die Schnelle kein Ersatztor fand, musste das TV-Duo eine Verzögerung von 76 Minuten überbrücken – und lief zu Höchstform auf.

Sätze wie „Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gut getan“ (Reif) und „Das erste Tor ist schon gefallen“ (Jauch), aber auch der mit einem Maßband auf einem Stuhl stehende Jauch sind in Erinnerungen geblieben. Später wurde das Duo für den Grimme-Preis nominiert. Bezeichnend: Das Warten auf das neue Tor verfolgten 12,76 Millionen TV-Zuschauer – das eigentliche Spiel nur noch sechs Millionen.

Aber was war eigentlich passiert? Real-Fans waren kurz vor dem Anstoß auf einen Zaun geklettert, an dem das Tor befestigt war. Als der Zaun einknickte, fiel das Tor zu Boden. Erinnerungen an den Pfostenbruch am Bökelberg 1971 wurden wach.

Es folgten skurrile Szenen. Der Schiedsrichter schickte die Mannschaften zurück in die Kabine, Helfer versuchten irgendwie, das Tor zu reparieren – vergebens. Ein Ersatztor war im weltberühmten Bernabeu nicht aufzutreiben, also musste eines vom Trainingsgelände Reals her.

Immerhin: Nach langem Warten konnte das Spiel endlich angepfiffen werden. Real gewann 2:0 und zog nach dem 0:0 im Rückspiel ins Finale ein, wo die von Jupp Heynckes trainierten Königlichen mit einem 1:0 gegen Juventus Turin auch den Titel holten.

Foto: AFP/SID und Zulieferer +++ Mehr auf Fever Pit’ch

Kohler: „Understatement passt besser zu Dortmund“

Der frühere Fußball-Weltmeister Jürgen Kohler rät seinem Ex-Klub Borussia Dortmund, im Bundesliga-Titelkampf mit Bayern München weiter auf zu forsche Ansagen zu verzichten. „Ich finde, ein gewisses Understatement passt auch besser zu Dortmund und seinen Spielern“, sagte der 57-Jährige im Interview mit eurosport.de vor dem Spitzenspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky).

Kohler, in seiner Karriere sowohl für den BVB als auch die Bayern aktiv, erinnerte an eine Situation vor zwei Jahren, als Dortmund „einen klaren Meisterschaftsanspruch formuliert hat. Ging schief damals, die Schale wanderte bekanntermaßen nach München. Tja, und so fliegt dir die offensive Aussage um die Ohren.“ 

Dennoch, betonte der frühere Weltklasse-Verteidiger, müsse die Borussia den Anspruch haben, „um die Meisterschaft zu spielen“. Schon vor der Saison habe er Dortmund zu den Titelanwärtern gezählt. „Es war klar, dass es sehr gut laufen würde, wenn alles zusammenpasst“, sagte Kohler und lobte den BVB-Trainer: „Dafür hat Edin Terzic gesorgt.“

Foto: AFP/SID und Zulieferer +++ Mehr auf Fever Pit’ch

Robben: „Bayern am Abend wieder Tabellenführer“

Bayern Münchens früherer Topstar Arjen Robben ist im Bundesligaspitzenspiel des FCB gegen Borussia Dortmund von einem Sieg seines Ex-Teams überzeugt. „Bayern hat den stärksten Kader der Liga, ich habe viel Vertrauen in das Team“, sagte der Niederländer in einem Interview auf der Bayern-Homepage: „Es wird nicht einfach für die Bayern, aber ich glaube, dass sie am Samstagabend wieder Tabellenführer sein werden.“

Dafür brauchen die Münchner am Samstag (18.30 Uhr/Sky) einen Sieg. Aktuell liegt der BVB einen Zähler vor dem Rekordmeister, bei dem der neue Trainer Thomas Tuchel sein Debüt feiern wird. Der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zum früheren Dortmunder Tuchel „kann sich positiv auswirken“, sagte Robben: „Zu Hause in der Allianz Arena sehe ich Bayern als den klaren Favoriten.“

Für den 39-Jährigen, der mit den Bayern 2013 das Triple geholt und dabei im Champions-League-Finale gegen den BVB entscheidend getroffen hatte, ist die richtige Einstellung der Schlüssel zum Sieg: „In so einem Spiel musst du angreifen, da musst du voll da sein. Man muss von Beginn an selbstbewusst auftreten und dem Gegner zeigen, dass sie keine Chance haben werden.“

Foto: AFP/SID und Zulieferer +++ Mehr auf Fever Pit’ch

„Werden es tun“: Augsburg will Berisha fest verpflichten

Fußball-Bundesligist FC Augsburg will Neu-Nationalspieler Mergim Berisha zur neuen Saison fest verpflichten. Das kündigte FCA-Manager Stefan Reuter in der Augsburger Allgemeinen (Samstagsausgabe) an. Noch habe der Verein seine Kaufoption nicht gezogen. „Wir werden es aber rechtzeitig tun“, bekräftigte der Geschäftsführer.

Berisha, mit acht Toren der gefährlichste FCA-Spieler in dieser Saison, ist derzeit von Fenerbahce Istanbul ausgeliehen. Beim Länderspiel gegen Peru (2:0) in der vergangenen Woche gab der 24 Jahre alte Angreifer außerdem sein Debüt für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft von Bundestrainer Hansi Flick. 

Dass Berishas Leistungen das Interesse anderer Klubs wecken könnten, sieht Reuter derweil gelassen. „Das ist wie immer bei uns: Wenn etwas Außergewöhnliches kommt und der Spieler den nächsten Schritt machen möchte, werden wir uns damit beschäftigen“, sagte der 56-Jährige. 

Reuter glaubt auch weiter an einen Durchbruch von Rekordtransfer Ricardo Pepi. „Wir planen fest mit ihm und verspüren keinerlei Intention, ihn abzugeben“, sagte der Funktionär über den derzeit an den FC Groningen verliehenen US-Amerikaner. 

Pepi war im Januar 2022 aus Dallas für die Rekordsumme von 16 Millionen Euro nach Augsburg gekommen, im FCA-Trikot in der Rückrunde der Vorsaison aber den Erwartungen nicht gerecht geworden.

Foto: AFP/SID und Zulieferer +++ Mehr auf Fever Pit’ch

Letsch zufrieden: „Punkt sehr viel wert im Abstiegskampf“

Trainer Thomas Letsch vom VfL Bochum sieht das Remis bei Eintracht Frankfurt als wichtiges Signal im Tabellenkeller. „Dieser Punkt wird sehr viel wert sein im Abstiegskampf“, sagte der 54-Jährige nach dem etwas schmeichelhaften 1:1 (1:1): „Im Abstiegskampf geht es um Punkte und nicht um eine schöne Halbzeit. Es geht ums Anschreiben. Wir haben eine gute Ausgangsposition und die wollen wir verteidigen.“

Vor dem Kellerduell gegen den VfB Stuttgart in der kommenden Woche sei die Brust „sehr breit. Wir haben der Konkurrenz und auch uns selber ein klares Zeichen gegeben“, so Letsch bei DAZN. Am Sonntag habe sein Team „eine gute Chance“ auf einen großen Schritt im Abstiegskampf. „Aber es kann auch schnell in die andere Richtung gehen. Wir haben noch acht Spiele, die jetzige Situation ist positiv, das wollen wir halten“, betonte der Trainer.

Aus den letzten drei Spielen holten die Bochumer sieben Punkte. „Wir haben momentan die Effizienz, dass wir unser Tor auch mal mit wenig machen und gleichzeitig hinten mit aller Macht unser Tor verteidigen“, erklärte Letsch den Erfolgslauf. In Frankfurt habe sein Team „sicherlich einen glücklichen Punkt“ geholt, führte er aus, „aber was die Leidenschaft angeht, die die Mannschaft reingelegt hat, sicher auch verdient.“

Foto: AFP/SID und Zulieferer +++ Mehr auf Fever Pit’ch